HEALTH TRIBUNE Nr. 3

Sylvia Gattiker

Hintergrund: An erster Stelle steht natürlich die Demografie und, dass Demenz eine grosse Belastung für die alternde Bevölkerung und das Gesundheitswesen darstellt. Die neurodegenerative Demenz wird auf Proteinablagerung zurückge führt. Trotz intensiver Forschung konnten noch keine Medikamente gefunden werden, die effektiv auf diese Erkrankung wirken. Es gibt auch keine Medikamente, die das folgende Risiko von Demenz oder die altersbedingte kognitive Behin derung reduziert. Methodik / Inhalt: Dieser Bericht wurde auf der Grundlage von meh reren Meta-Analysen erstellt und befasst sich mit diversen Inhalten, auch mit Tierstudien zu diesem Thema. Nachstehend die wichtigs ten Inhalte in Zusammenhang mit der Fragestellung: Die genauen Trainingsparamenter konnten nicht präzisiert werden. Jedoch befassten sich die Studien mehrheitlich mit den Nutzen von regelmässigem Training über län gere Zeit. Diese Studien schlossen auch Studien mit Tieren ein. Wenige Studien befassten sich mit Krafttrai ning, aber hier ist die Literatur zu mangelhaft, um Schlussfolgerungen zu ziehen. Übungsmodalitäten Die Übungsmodalitäten sollten für alle Personen möglich sein, auch für jene mit anderen medizinischen Indi kationen oder mit Einschränkungen. Verbesserung der kognitiven Werte bei gesunden Erwachsenen Neueste Meta-Analysen von 29 ran domisierten, kontrollierten Studien (RCTs) haben einen signifikanten kognitiven Nutzen mit ununterbro chenem Training bei Erwachsenen ohne Demenz dokumentiert. Definition des ordentlichen Training:

Effekte nach langer Dauer feststel len. Bei RCT mit Senioren über 6 Monaten mit 2 Intensitäten (moderat und hoch) resultierte der kognitive Nutzen in ähnlichen Graden. Fazit: Die vorliegenden Daten zeigen dass aerobes Training mit einer Risikoverminderung des Ver lustes kognitiver Fähigkeiten und Demenz assoziert werden kann. Ein zwingendes Argument kommt über zwei plausible biologische Verläufe, erstens den neurode generative Prozess und dessen altersbezogenen Verlust von Syn apsen und Nervengeflecht (neu ropil) und zweitens die zerebro vaskulären Erkrankungen, die im Zusammenhang mit Erkrankungen der Blutgefässe im Gehirn stehen. Demnach sollte moderat intensives körperliches Training auf Rezept erwogen werden, um den kognitive Abbau über alle Altersgruppen zu verlangsamen.

Funktionales MRI kognitiver Zusammenarbeit bei gesunden Senioren Auch funktionales MRI während kognitiver Arbeiten konnten signifi kant dokumentieren, dass eine Ver besserung der kognitiven Fähigkei ten in Zusammenhang mit Training oder Fitness steht. MRI graue Masseverlust bei Senioren Auch hier konnten verschiedene Studien, auch querschnittliche Stu dien feststellen, dass das hippocam pale Volumen grösser ist nach min destens einen Jahr aeroben Training bzw. ein Zusammenhang zu körper licher Fitness besteht. Training und die hippocampale Neurogenese bei Menschen Der Hippocampus ist ausschlagge bend für das Gedächtnis und dege neriert progressiv bei Alzheimer Patienten. Es wurden hauptsächlich Studien diesbezüglich an Tieren vor genommen und eine unkontrollierte Studie an jungen Erwachsenen mit 3 monatigen aeroben Training durch geführt. Fitness, welche durch die Spitze von VO2 gemessen wurde, steht jedoch in signifikanter Wech selbeziehung mit individuellen Unter schieden im „dentate gyrus“ Blutvo lumen, einen Teil des Hippocampus. Einfluss von Training auf das Gehirn ß-Amyloid und tau Protein In diesem Bericht wurde mehrheit lich auf Studien an Tieren verwiesen. Doch befasste sich auch die unter Punkt 3.1. aufgeführte Studie mit diesem Thema bei Menschen. Ist mehr Training besser? Die Literatur bescheinigt kognitive Verbesserungen durch aerobes Training. Doch es ist unklar, wo die Schwelle oder über die Dauer und Intensität des Trainings liegt. Daher sind dies wichtige Variablen. Bei Mäusen konnte man bessere

Fortsetzung in HT 4

Sylvia Gattiker Jg. 1956, Studium Handelswissen schaften Wirt schaftsuniversität Wien. Österreichische Staatsmeisterin im Kunstturnen im

Olympischen Achtkampf & am Stufenbarren (1972). Fitnessstudio-Besitzerin. Referentin & Ausbildnerin im Fitness-Bereich (Group-Fit ness & STRENFLEX). Strenflex GOLD Seit 2011: Bachelor of Arts in Prävention und Gesundheitsförderung

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