HEALTH TRIBUNE Nr. 2

Fort setzungen

Wie bereits dargestellt, schlechte Ernährungsgewohnheiten, ein Leben mit Fast Food oder zu wenig lebens wichtigen Vitaminen führt langfristig häufig zu reduzierter Leistungsfähig keit, trägt zum Eskalieren der Stress Spirale buchstäblich bei. Ein solcher Stress kann sich in Verdauungspro blemen zeigen, die mit Symptomen wie Magendrücken, Übelkeit oder Durchfall und/oder Verstopfung ein hergehen können. Es ist für Bewäl tigung von Stress im Alltag äusserst wichtig, sich die eigene Situa tion im Alltag immer wieder richtig bewusst zu machen. Die stärkste und erfolgreichste Waffe gegenüber Stress ist die Selbstinspektion und damit verbunden, das rechtzeitige Bewusstwerden negativer Tenden zen. Negative Aspekte können sich im Stress aufgrund eines gewissen Adaptionsvermögens einschleichen und zunehmend verstärken, ohne dass sie vorher in die Bewustsein sebene gelangen. Stress Signale werden vom Körper i.d.R. bereits frühzeitig ausgesendet, jedoch nicht immer wahrgenommen oder umge setzt, manchmal sogar verdrängt. Eine rechtzeitige Kurskorrektur hilft in den meisten Fällen zum Ausstieg aus der «Burnout»-Falle. Manchmal müssen drastischen Änderungen im Lebensablauf vorgenommen werden, manchmal genügen aber auch nur kleinere Schritte in die rich tige Richtung. Die Aufnahme eines Sport- und Fitnessprogramms sowie die bewusste Ernährung sind Eck pfeiler einer solchen erfolgreichen Kursänderung. Artikel wird fortgesetzt Präventionsmedizin, Ernäh rungsmedizin, Fitness-Medizin Präsident der Internationalen Gesellschaft für angewandte Prä ventionsmedizin I-GAP, Wien Prä sident des Europäischen D-A-CH Verbandes für Stress-Medizin. www. Stress-Medicine.eu bzw. www. I-gap.org

solche Folgen hat. Doch wenn Sie der Betroffene sind, tröstet es Sie nicht, dass 99 von 100 Patienten beim Herzkatheter keine Komplikati onen erleiden. Vor allem nicht, wenn die Untersuchung, wie bei dieser Patientin, völlig unnötig war. Denn das Risiko einer ernsten Herzerkran kung bei einer gesunden 52-jährigen Patientin liegt im tiefen Promille Bereich. Wir alle möchten die Gewissheit, dass wir gesund sind. Doch dieser Wunsch hat einen Preis: Jede Unter suchung, sei es ein Röntgenbild oder eine Computertomografie, eine Ultraschalluntersuchung, ein Labor befund oder ein Krebstest, generiert falsch positive und falsch negative Befunde. Falsch positiv: der Pati ent ist gesund, die Untersuchung deutet auf Krankheit, weitere Unter suchungen folgen. Falsch negativ: die Untersuchung ist normal, der Patient jedoch hat die gesuchte Krankheit. Ersteres ist recht häufig, letzteres eher selten. Ein falsch negativer Befund wäre mir persön lich lieber: Solange ich mich gesund fühle, ist es mir völlig egal, ob im Ver borgenen irgendetwas in mir von der Norm abweicht. Treten Symptome auf, können diese ohne jeden Nach teil immer noch behandelt werden. Personen. die sich gesund fühlen, leben erwiesenermassen länger. Checkups tragen dazu nichts bei. Im Gegenteil. reagieren. Der Begriff «Work-Life Balance» impliziert, dass es wichtig ist, sich im Leben einen Ausgleich zu verschaffen. Hierzu ermöglicht das allgemeine Freizeitangebot ganz individuelle und unterschiedliche Möglichkeiten. Jede Hochleistungs maschine braucht eine gewisse intensive Pflege. So ist es auch bei uns Menschen entscheidend wichtig für eine ausreichende Nährstoffzu fuhr zur Erhaltung der persönlichen Leistungsfähigkeit zu sorgen.

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sogenannten Calcium Scan (com putertomografische Untersuchung des Herzens auf Verkalkungen der Herzkranzarterien). Der Untersu chungsbefund ist unklar, der Pati entin wird deshalb eine weitere Untersuchung („downstream“!), ein Herzkatheter vorgeschlagen. Bei dieser Untersuchung wird eine Herzkranzarterie verletzt, notfallmä ssig muss eine Bypass-Operation durchgeführt werden. Nach einem halben Jahr wird die Patientin not fallmässig wegen eines Herzinfarkts hospitalisiert, der Bypass hat sich verschlossen. Der Verschluss wird mit einem weiteren Herzkatheter geöffnet, zum Offenhalten werden mehrere Gefässprothesen, soge nannte Stents, eingesetzt. Sechs Wochen später erfolgt eine erneute Hospitalisation im Schockzustand infolge eines zweiten Herzinfarkts. Alle Stents sind verschlossen. Die Wiedereröffnung der verstopften Gefässprothesen gelingt nicht, bei der Patientin wird notfallmässig eine Herztransplantation durchgeführt. Klammer: In den USA wurden in den letzten Jahren mehrere Kardiologen verurteilt, weil sie ohne ausreichen den Grund bei gesunden Patienten Stents eingesetzt hatten. Zweifelsohne ist es sehr selten, dass das Verlangen nach „Sicherheit“ ...Leben motivieren, schaffen eine Befriedigung und sind Anreiz sich in der Gesellschaft positiv einzubrin gen.Unter Berücksichtigung indi vidueller Leistungsgrenzen, ist es allerdings wichtig, sich persönliche erreichbare Ziele zu setzen und sich nach erreichen derselben auch für weitere Aufgaben zu motivieren. Wie so oft sind hier auch kleine Erfolgs schritte mehr zu empfehlen als an zu grossen Anforderungen zu fehlen und möglicherweise frustriert zu Fortsetzung von Seite 33

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