FT 106 - Jahr 2007

Bredenkamp News

In ihrem Bemühen, diese Übungsreihe nicht wortwörtlich von mir abzuschreiben, fügen die Autoren des teuren Ordners die zwei Begriffe „zählen“ und „hören“ hinzu, mit denen sie den logischen Aufbau des Begriffes „Puls“ nicht verbessern, sondern stören. In ähnlicher Weise ist meine komplette Einführungsstunde in das Herz-Kreislauftraining leicht umformuliert abgeschrieben. So habe ich als Beispiel für den Unterschied zwischen einem trainierten und einem untrainierten Herz ein Beispiel aus der Automobilbranche beschrieben, in dem ich einen Corsa und einen Daimler auf der Autobahn eine lange Strecke zurücklegen lasse. Selbst ein solch einfaches Beispiel fällt den Autoren des teuer gesicherten Ordners nicht selbst ein. Beim Abschreiben haben sie sich allerdings auch hier bemüht, nicht wortwörtlich zu übernehmen. Die Fazits aus meinem Beispiel hören sich in Originalbuch und Ord ner folgendermassen an:

Ebenso falsch ist die Behauptung, ein Muskelausdauertraining hätte keinen straffenden Effekt auf die Muskulatur. Allein durch das Ersetzen von ein paar Begriffen schaffen es die Auto ren, aus meinem Einführungskurs, der ursprünglich für Laien geschrie ben wurde, einen Einführungskurs zu machen, der ganz offensichtlich von Laien geschrieben wurde. Wenn Sie, lieber Leser, vor der Entschei dung stehen, einen Vertrag mit einer Verschwiegenheitsklausel zu unter schreiben, die Sie 50'000 Euro kosten kann, sollten Sie zumindest wissen, wie viele dieser Kenntnisse aus dem Ord ner als Buch im Buchhandel für jeder mann und für wenig Geld frei erhältlich sind. Vergleichen Sie auch die Qualität der Inhalte des Ordners über meine hier abgedruckten Beispiele hinaus mit dem Original. Mit Nachdruck distanziere ich mich von allem Abklatsch meines Trainerkon zeptes, der am Markt in Umlauf ist. Das originale, internetbasierte Trainerkon zept-Arbeitsprozesshandbuch, in dem der Einführungskurs in das Fitness training nur eines der Kapitel darstellt, ist inzwischen direkt gekoppelt an den Studiengang „Master of Prävention und Intervention“ der Universität Biele feld, Abteilung Sportwissenschaft. Alle relevanten Forschungsergebnisse sowie Semester- und Masterarbeiten werden in Form von praxisrelevanten Arbeits prozessen direkt in das Trainerkonzept Arbeitprozesshandbuch eingepflegt. Es gelangen nur Arbeitsprozesse in das Handbuch, die wissenschaftlich geprüft sind. Alle Clubs, die nach dem origi nalen Arbeitsprozesshandbuch arbeiten, werden in ihrem Bemühen, Präventi onsnetzwerke mit Betrieben und Ärzten zu knüpfen, von der Abteilung Sport wissenschaft der Universität Bielefeld, Studiengang Master of Prävention und Intervention, nach Kräften unterstützt. Frau Professor Zimmermann hat mein Handbuch vor unserer Zusammenarbeit durch ein Zertifizierungsunternehmen prüfen lassen. Die Prüfung ergab für das originale Trainerkonzept-Arbeits prozesshandbuch auch von Seiten des Zertifizierungsunternehmens eine her vorragende Beurteilung. Vertrauen Sie auf die Kompetenz des Originals. Informieren Sie sich im Buchhandel oder auf meiner Homepage www.bredenkamp.de. Wenn Sie diese Zeitschrift einmal nicht mehr zur Hand haben sollten, finden Sie dort auch als PDF den vorliegenden Artikel. 

Das Originalbuch (ca. 20 Euro) 

der Ordner (50.000 Euro Vertragsstrafe) 

Fazit 1: Der kleine Corsamotor ist nicht so leistungs fähig wie ein grosser hubraumstarker Motor

Fazit 1: Schwächerer [Fiesta]-Motor kann nicht die gleiche Leistung bringen, wie der stärkere Motor Fazit 2: Bei gleicher Belastung ist der schwächere Motor bereits am Limit, der stärkere fährt auf Sparflamme Fazit 3: Der kräftigere Motor verschleisst nicht so schnell, wie der schwächere, er lebt länger

Fazit 2: Ein kleiner Motor leistet nicht nur weniger, er hält auch nicht so lange durch

Fazit 3: Ausdauertraining schafft einen hubraum starken Motor, der erstens mehr leistet und zweitens länger lebt

Die Autoren scheinen zu glauben, dass man das „Corsabeispiel“ aus meinem Buch von 1994 als „Fiestabeispiel“ in ihrem „brandneuen“ Ordner vielleicht nicht wieder erkennt. Aber wenn es nur peinlich ist, dass es bei den Autoren des wertvollen Ord ners noch nicht einmal für ein eigenes Beispiel reicht, bauen sie bei dem Versuch, eine Grafik aus meinem Buch „Trainieren im Sportstudio“ zu übernehmen, auch noch sachliche Fehler ein. Die Grafik sieht im Originalbuch folgendermassen aus:

Das Originalbuch „Trainieren im Sportstudio“ (VK 25,50) 

Kraft (Wiederholungen)

Ausdauer (Puls)

2-6

6-12

20-25

180-150

150-120

Kraft Straffung Muskelaufbau Muskelausdauer Herz-Kreislauf

Aktivierung Fettstoffwechsel

Der Ordner 

Schweres Training (wenig)

leichtes Training (viel)

3-6

6-12

20-25

150-180

125-150

Kraft Straffung Muskelaufbau Muskelausdauer Kondition

enorme Fettverbrennung

Ergänzend zu meiner Grafik wird vom Ordner angefügt:

Kaum Muskelaufbau Keine Fettverbrennung

weniger Straff weniger Kraft etwas Fettverbrennung

keine Straffung kaum Muskelaufbau keine Kraft Fettverbrennung

kaum Fettverbrennung

weniger Kondition

Die Ergänzungen zu meiner Originalgrafik sind völlig unnütz, machen sie unüber sichtlich und sind darüber hinaus auch noch irreführend oder sogar sachlich falsch. „Kondition“ beispielsweise ist der Oberbegriff für alle motorischen Grundeigen schaften des Menschen und nicht etwa nur für das Herz-Kreislauftraining. Wenn man einen Begriff ersetzt, sollte man sich in der Begrifflichkeit auskennen. Zu behaupten, ein Training von 3-6 Wiederholungen hätte „keine Fettverbrennung“ zur Folge ist ebenso sachlich falsch. Die Verbesserung der Intramuskulären Koordi nation ist sogar ein ganz wesentlicher Punkt für die Fettverbrennung.

Fitness Tribune 106

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