FT 106 - Jahr 2007

Interview

Die Qualitätsschmiede aus Gelsenkirchen

Jean-Pierre L. Schupp im Interview mit gym80 CEO Aat van Winkelhof

JPS : Aat, vor 30 Jahren sind wir uns das erste Mal begegnet. Es war in Schipol, an einer der allerersten WAKO Karate Meisterschaften. Du warst schon voll im Equipment Business integriert und hast in Holland die UNIVERSAL Geräte aus den USA verkauft. Vor einigen Jahren, bevor du von LIFE FITNESS in die USA geholt wurdest, hatten wir unser letztes Interview und nun bist du schon wie der seit zwei Jahren Geschäftsführer bei gym80. Was sagst du selbst über deine Berufskarriere? AvW : Ich habe über die Jahre viel lernen dürfen. Angefangen habe ich mit dei nem alten Freund Jan Willem Stoker in einem 4-Mann-Betrieb, war dann einer der ersten Lieferanten von Fitnessge räten in Holland, und zuletzt Verant wortlicher für das komplette internati onale Geschäft, über Deutschland und den USA, von Life Fitness mit über 400 Angestellten in 10 GmbHs und über 60 Händlern in der ganzen Welt. Froh bin ich darüber, dass ich die Mög lichkeit bekommen und genutzt habe, in allen Bereichen Erfahrungen zu sam meln – angefangen vom Aufbau, Ser vice und Verkauf von Geräten bis hin zur Präsentation. Bei Life Fitness Inter national war ich 5 Jahre lang Mitglied der Geschäftsleitung und somit auch verantwortlich für die Strategieplanung.

Ich habe in meinen Jahren gelernt, dass man alleine nie so erfolgreich sein kann wie mit einem starken Team. Ob Vice President Finance in den USA oder Service-Man vor Ort in China, man braucht auf jeder Position in einem Unternehmen zuverlässige, motivierte und loyale Kollegen, denen man dann auch als solchen begegnet und sie respektiert. Für mich war schon ganz früh im Leben klar, dass man immer über alles reden kann und soll, voraus gesetzt man hat und zeigt Respekt für die Einstellung, Meinung und Bildung von den anderen. Durch ein vernünf tiges, offenes und ehrliches Gespräch kann man sehr schnell jede Situation

Aat van Winkelhof

Riesiger Showroom in Gelsenkirchen

klären. Die letztendliche Entscheidung, die getroffen wird und ganz klar kom muniziert werden soll, entspricht natür lich nicht immer dem, was sich jeder wünscht. Aber es schafft Klarheit, was erwartet wird. Es steht dann jedem frei, die Entscheidung zu unterstützen oder das Unternehmen zu verlassen. Meine mehr als 25 Jahre als Angestellter von zwei US-Arbeitgebern und reich liche Erfahrung in Verhandlungen mit vielen grossen Namen der Industrie haben mich leider gelehrt, dass diese Arbeitsphilosophie in den meisten Unter nehmen sehr schwer umzusetzen ist und dass es auch bei grossen, namhaften und starken Unternehmen nur eine Person braucht, um viele Jahre von Vertrauen und Teambuilding, harter und starker Leistung komplett zu ruinieren.

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