FT 106 - Jahr 2007

Reportage

die subjektive Befindlichkeit etc. auch mit Hilfe eines standardisierten Frage bogens erfasst, um später den Verlauf dokumentieren zu können. Zusätzlich wurden verschiedene motorische Tests zur Erfassung der körperlichen Fitness wie z. B. die Testung der Rumpfmus kelkraft, der Beweglichkeit und des Aus dauerleistungszustandes durchgeführt. Trainingsinhalte Der Schwerpunkt des Trainings liegt auf dem apparativen Krafttraining für die Rumpf stabilisierende Muskula tur. Ferner kommen weitere Übungen zur Kräftigung verschiedener Muskel gruppen mit hohem Alltagsbezug zum Einsatz. Insgesamt absolvieren die Mit arbeiter/innen 8-10 Übungen in Form eines Gerätezirkels. Die Belastungsgestaltung sieht wie folgt aus: Zu Beginn der Trainingspro gramms wurde jeweils 1 Satz pro Übung und 30 s Dauer absolviert. Im Laufe der Zeit wurde die Satzdauer auf 60 s ver längert und die Anzahl der Sätze pro Übung auf 2 erhöht. Ein ergänzendes Herz-Kreislauf-Training auf verschie denen Ausdauergeräten rundet das Trai ningsprogramm ab. In den Sommermo naten findet das ergänzende Ausdauer training als Outdoor-Angebot in Form von Walking, Nordic-Walking oder Jog ging auf dem umliegenden Gelände der Landessportschule statt. Dokumentation und Evaluation Die regelmässige Teilnahme am Trai ning wird mit Hilfe einer Teilnehmer liste schriftlich dokumentiert und stati stisch ausgewertet. Zusatzangebot Günstige Rahmenbedingungen im Sinne der ernährungsbezogenen Gesundheits förderung und Prävention wurden in der BSA-Akademie auch im Bereich der Betriebsverpflegung geschaffen. Bereits seit Juli 2004 besteht für alle Mitarbei ter/innen an allen Arbeitstagen (Mo-Fr) die Möglichkeit, ein kostenloses Mittag essen zu erhalten. Das Essen wird von der Mensa der Lan dessportschule des Saarlandes zuberei tet. Eine Mitarbeiterin der BSA-Verwal tung holt das Essen in der Mittagszeit dort ab und richtet es in einer der beiden betriebseigenen Küchen (voll ausgestat tet mit Herd, Mikrowelle, Kühlschrank, Geschirr, Spülmaschine etc.) an. Für das gemeinsame Mittagessen steht ein eigens dafür eingerichteter Bereich mit Stehtischen und Stühlen zur Verfü gung. Der wöchentliche Speiseplan ist

abwechselungsreich und ernährungs physiologisch weitestgehend ausgewo gen. Frischkost, Fleischgerichte und vegetarische Speisen bestimmen das Angebot. Des Weiteren werden für die Mitarbei ter/innen kostenlos Getränke zu Verfü gung gestellt – Mineralwasser (mit und ohne Kohlensäure), natürlicher Apfel saft, Kaffe und Cola Light. Es ist zu erwähnen, dass die BSA-Aka demie seit Juli 2004 ein rauchfreies Unternehmen ist. Die Mitarbeiter/innen (Raucher wie Nicht-Raucher) haben gemeinschaftlich und im Einverneh men mit der Unternehmensleitung den Beschluss gefasst, dass im und rund um das BSA Gebäude Rauchen grundsätz lich nicht erwünscht und nicht gestattet ist. Ergebnisse Seit dem Beginn des Projektes am 09. Mai 2006 bis zur Erstellung dieser Pro jektbeschreibung am 31. Oktober 2006 sind rund 26 Wochen vergangen. Ins gesamt kann nach diesem Zeitraum ein erstes positives Zwischenfazit gezogen werden: Die Trainingsbeteiligung der Mitarbei ter/innen ist insgesamt sehr hoch. Rund 76% (13 von 17 Mitarbeitern) konnten durch das Projekt erreicht und mittelfri stig zum Training motiviert werden. Trotz sommerlicher Temperaturen in den Monaten Juni bis August und Urlaubszeit liegt die durchschnittliche Teilnahmequote pro Monat bei ca. 69%. Pro Woche trainieren durchschnittlich 9 Mitarbeiter/innen fleissig nach Feiera bend eine gute Dreiviertelstunde in dem firmeneigenen Trainingsraum und sam meln fleissig ihre Trainingspunkte. Die Stimmung beim Training ist stets sehr gut und vermittelt eine positive Grund haltung der Mitarbeiter/innen gegenü ber dem neu eingeführten Projekt. Auch die Ergebnisse der regelmässigen münd lichen Feedbackgespräche bezüglich der Veränderung des subjektiven Wohlbe findens und einer Beschwerdeverbesse rung fallen durchweg positiv aus. Frau A. (58 Jahre, Bandscheibenvorwöl bung L4-L5): „Das Training tut mir sehr gut. Seit dem ich regelmässig trainiere bin ich beschwerdefrei. Auch wenn ich nach der Arbeit oft sehr müde bin und mich lieber zu Hause auf die Couch legen würde, nehme ich jeden Trainingstermin war. Ich trainiere nicht nur weil ich muss, sondern auch weil es Spass macht. Als ich krankheitsbedingt drei Wochen nicht

trainieren konnte, verspürte ich erneut Rückenbeschwerden. Ich habe gemerkt, dass mir das regelmässige Training fehlt. Ich bin sehr froh, dass so ein tolles Trai ningsangebot in unserer Firma besteht.“ Frau B (45 Jahre, zweifacher Bandschei benvorfall C5-C6): „Seitdem ich mit dem speziellen Rücken training begonnen habe, bin ich absolut beschwerdefrei. Sehr positiv und moti vierend finde ich, dass das Training in der Gruppe stattfindet und professionell betreut wird. Ich trainiere sehr gern.“ Erste Zwischenergebnisse der moto rischen Tests liegen bis zum jetzigen Zeitpunkt leider noch nicht vor. Das Testing ist für Ende November Anfang Dezember vorgesehen. Die Art der Organisation des Trainings (Gruppentraining unter kompetenter Anleitung eines Trainers an festen Trai ningsterminen) in Kombination mit einem Bonussystem (Individual- und Gruppenbonus) hat dazu beigetragen, dass insbesondere diejenigen Mitarbei ter/innen zu einem regelmässigen Trai ning motiviert werden konnten, die in der Vergangenheit keinen Zugang zu einem gesundheitsorientierten Training gefunden haben. Zu bedauern ist allerdings, dass vier der 17 Mitarbeiter/innen durch das Projekt leider nicht erreicht werden konnten. Bereits nach ca. sechs Wochen (Som mermonate Juni-Juli) waren die ersten Ausfälle zu verzeichnen. Zwei Mitarbei terinnen haben mit dem Training ganz aufgehört. Die eine Mitarbeiterin kann das Training auf Grund einer körper lichen Behinderung nicht mehr weiter fortsetzen. Die andere Mitarbeiterin sieht für sich leider keine Notwendig keit, an dem Training teilzunehmen und dadurch einen positiven Beitrag für ihre eigene Gesundheit zu leisten. Zwei weitere Mitarbeiter trainieren nur noch sporadisch, sodass in diesen Fäl len nicht von einer gelungenen Bindung gesprochen werden kann. Alles in Allem ist nach 26 Wochen eine Dropout-Rate von 23% zu verzeichnen. In Anbetracht der sonst üblichen Dropout-Raten von bis zu 50% im Gesundheitssport, ist dieses Ergebnis dennoch als gut zu bewerten. Es bleibt zu hoffen, dass dieses posi tive Resultat auch in Zukunft weiterhin Bestand hat. Infos: www.bsa-akademie.de

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