FT 106 - Jahr 2007

Fitness News

Die Zukunft fest im Blick Best-Aging-Trainerinnen liegen im Trend

Die Zielgruppe der Best-Ager wird im Sport- und Fitnessbereich immer wichtiger. Doch wie notwendig ist es, sich entsprechendes Know-how für die Arbeit mit den Menschen über 50 durch spe zielle Weiterbildungen anzueignen? Lesen Sie hier die Einschät zungen von vier Frauen – von der Personal-Trainerin bis zur Stu diobesitzerin – die über ihre Erfahrungen mit dieser Zielgruppe und über ihre beruflichen Ziele berichten.

heit betrifft. Auch – oder gerade – Men schen, die noch im Beruf stehen, stellen fest, dass es ihnen gelingt, abzuschalten, wenn sie sich bewegen. Für viele ist dies tatsächlich eine neue Lebenserfahrung“ , ist sich die Mutter von zwei Kindern sicher. Die Best-Ager imponieren der gelernten Fremdsprachenkorrespon dentin, sie erinnert sich gerne an ihre Erlebnisse mit älteren Nordic-Walking Gruppen: „Menschen, die sich zuvor im Leben nie zugetraut hatten, eine halbe Stunde am Stück zu laufen, haben es geschafft, innerhalb eines halben Jahres eine Strecke von 10 km zu bewältigen. Dies war in keinem Falle eine Frage des Alters, sondern der korrekten Hinfüh rung zu diesem Ziel.“ Ihre Freundin Uschi Debus sieht in der Generation „50+“ eine ambitionierte Zielgruppe: „Die Best-Ager wollen sich neu ori entieren, deren Kinder sind aus dem Gröbsten heraus und in diesem Zug wol len sie auch wieder etwas für sich tun.“ Beide Frauen bilden sich zur Zeit wei ter, absolvieren beim IST-Studieninsti tut einen Kurs zur Best-Aging-Traine rin und haben Grosses vor: „Unser Ziel ist es, mit einem kleinen feinen Studio Menschen der erwähnten Zielgruppe mit einer Mischung aus Bewegung, Ent spannung und Ernährungsberatung beim Rundherum-Wohlfühlen zu unter stützen.“ Dieses Vorhaben ist Sonja Obergfell bereits gelungen. Die Betreiberin des „Vitality“ in München sieht ihr Stu dio ganz bewusst als Alternative zum üblichen Fitnessstudio. Die 32-Jäh rige hat sich schon in ihrer sportwis senschaftlichen Diplomarbeit mit der Generation „50+“ beschäftigt und zeigt die aktuellen Probleme klar auf: „Gerade für diese Gruppe gibt es wenig vernünf tige und qualitativ gute Angebote, bei denen eine angenehme Atmosphäre, die Freude an der Bewegung und individu elle Betreuung im Vordergrund stehen“ . Die Generation „50+“ dankt dem Stu dio von Sonja Obergfell für das hervor ragende Angebot – sie gehört zu den treuesten Kunden des „Vitality“. Wer sich ebenfalls für kompetente Trai ningsarbeit mit der Gruppe der Best Ager qualifizieren möchte, kann dies mit der 12-monatigen Weiterbildung „BestAging Training (IST)“ oder der 5-monatigen „BestAging Training A Lizenz (IST)“. Infos: www.ist.de

Die Zeiten, als sich das Angebot für Frauen-Fitness ab 50 auf die Teilnahme am Turnen in der örtlichen Senioren gruppe beschränkte, sind zum Glück bereits ein Relikt der grauen (Fit ness-) Vorzeit. Denn auch die Genera tion „50+“ hat sich gewandelt: Die so genannten Best-Agerinnen streben nach Selbstverwirklichung, Genussfreude und gesundheitlichem Wohlbefinden. Sie wollen die Lebensphase Alter, die zunehmend von Freizeit geprägt ist, aktiv und sinnvoll gestalten. Die Best Ager drängen in die Fitnessstudios – deren Betreiber sind aber noch zu häufig nicht genug vorbereitet. Die Trennung vom ausschliesslich jugendlichen Image fällt noch immer schwer, kompetentes Personal ist häufig Mangelware. „Man hat sich jahrelang in der Fitness branche zu sehr auf die junge Altersgruppe spezialisiert und sich viel zu wenig Gedan ken über unsere Best-Ager gemacht“ , kriti siert Claudia Offermanns . Die Diplom Sportwissenschaftlerin muss es wissen, sie arbeitet seit drei Jahren als Personal Trainerin. Zu ihren zufriedenen Kun den gehören insgesamt zehn Best-Ager. Die 28-Jährige sieht auch die Notwen digkeit einer individuellen Weiterbil dung für den Umgang mit Best-Agern: „Gerade wenn man ältere Menschen trainiert, sollte man Erfahrung haben und sich speziell fortbilden. Denn es sind viele Dinge, die man wissen und auf die man sich einstellen muss“ . Best Aging-Trainerinnen sollen zum Beispiel in der Lage sein, individuelle Trainings- und Sportprogramme zu gestalten. Sie müssen altersspezifische Krankheiten kennen und wissen, wie in der Training spraxis damit umzugehen ist. Gesucht: fachkompetente Betreuung und exzellenter Service Die „jungen Alten“ erwarten nicht nur fachkompetente Trainingsbetreuung, sondern auch exzellenten Service. Und die Klientel wächst und wächst, denn

der Anteil der älteren Menschen an der Gesamtbevölkerung steigt. Bereits im Jahr 2030 wird mehr als ein Drittel der Deutschen älter als 60 Jahre sein. Auch die Lebenserwartung steigt. Experten erwarten, dass die Lebenserwartung bei Frauen in einigen Jahrzehnten bei über 86 Jahren liegen wird. Mit zunehmender Lebenserwartung steigen der Wunsch und die Notwen digkeit fit zu bleiben, denn mit der Alte rung der Gesellschaft verlagern sich die Krankheitsbilder. „Die Gesellschaft muss gesund altern“ , so die Maxime diverser Gesundheitsexperten. Und Alter ist nicht zwingend mit Krankheit verbun den. Durch regelmässige körperliche Beanspruchung können die Abbaupro zesse verzögert, aufgehalten und biswei len sogar umgekehrt werden. Das so genannte Best-Aging-Training soll ganzheitlich zur Verbesserung der Lebensqualität beitragen sowie ein aktives, gesundes und erlebnisreiches Älterwerden unterstützen. Die Aufgabe der Trainer besteht somit auch darin, vor allem Spass an der Bewegung zu vermitteln. „Gerade ältere Menschen nehmen sich die Zeit, ein Ziel mit Vernunft zu errei chen und bemerken sehr schnell, dass ein erfolgreiches Ausdauertraining keine Frage des Alters ist“ , analysiert Chris tiane Goetz . Vor vielen Jahren hat die 46-Jährige mit dem Laufen angefangen, bildete sich beim Hessischen Leicht athletik-Verband fort. Zunächst als Lauftreff-Betreuerin, später als Lauf treff-Leiterin. Seit zwei Jahren ist sie Übungsleiterin in ihrem Sportverein, macht täglich die Erfahrung, dass die altersentsprechende Hinführung zum Erfolg Dreh- und Angelpunkt ist. „Ab einem bestimmten Alter geschieht oft ein Umdenken, was die eigene Gesund Weiterbildungen bieten das notwendige Know-how

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