FITNESS TRIBUNE Nr. 141 Archiv aus dem Jahr 2013

Campus News

Teil 24

MODUL BGM II – METHODENKOMPETENZ

von Sylvia Gattiker

Im ersten Modul „Betriebliches Gesund heitsmanagement“ lernten wird dieses als Unternehmensstrategie kennen. Wir befassten uns mit den gegenwärti gen Bedingungen zur Problematik von Gesundheit und Krankheit im Kontext der Arbeitswelt. Es wurden mögliche Strategien, Ziele und Handlungsansätze thematisiert. Im Modul BGMII befassten wir uns mit den erforderlichen Metho den zur Initiierung, Umsetzung und Implementierung eines BGM. Wir lernten anhand des BGM-Prozessablaufsche mas das qualitätsgesicherte methodi sche Vorgehen für eine nachhaltige Inte gration der betrieblichen Gesundheits förderung in die Struktur eines Unter nehmens kennen. Unsere Dozenten bemühten sich die hierfür notwendigen Methoden und Instrumente umfassend und praxisnah zu erörtern. So wur den uns viele Beispiele gezeigt, wie sie bereits BGM in Unternehmen erfolgreich eingesetzt hatten. Die Gruppenarbei ten und Übungen sollten uns helfen, die Thematik in der Praxis zu erproben und anwenden zu können. Damit BGM nicht versandet, ist ein qualitätsorientier tes Handeln unerlässlich. Verschiedene Organisation haben deshalb entspre chende Standards festgelegt.

ENHWP – Europäisches Netzwerk für Gesundheitsförderung Es existiert seit 1996 und die Netzwerkmitglieder haben sich mit der Luxemburger Deklaration auf ein gemeinsames Verständnis von betrieblicher Gesundheitsförderung geeinigt. Die Basisforderungen für Quali tät in der BGF und im BGM müssen sich an folgenden Leitlinien orientieren: Partizipation, die ganze Belegschaft muss einbezogen werden Integration, BGF muss bei allen wichtigen Ent scheidungen und in allen Unterneh mensbereichen berücksichtigt werden Projektmanagement, die Massnahmen und Programme müssen systematische durchgeführt werden Ganzheitlichkeit, BGF muss sowohl verhaltens- als auch verhältnisorientierte Massnahmen ent halten. Qualitätsmanagement der GKV Die gesetzlichen Krankenkassen haben sich ebenfalls auf ein System zum Qua litätsmanagement geeinigt. Dieses sieht Instrumente und Verfahren zur Siche rung der Strukturqualität, zur Dokumen tation sowie zur Evaluation der Leistun gen vor. Ein Nachteil daran ist, dass die ses System primär auf die Belange der

Krankenkassen ausgerichtet ist, um die in diesem Bereich eingesetzten finanziel len Ressourcen zu rechtfertigen. Die Checkliste Die Checkliste ist eine praxisorientierte Möglichkeit einer systematischen Ent wicklung von Qualität im BGM. Diese Checkliste kann den erforderlichen Pro zess standardisiert abbilden und kann auch als Handlungsleitfaden und zur Eigenkontrolle dienen. Die Checkliste ist auf den ganzheitlichen Prozess eines BGM ausgerichtet und durch folgende

Phasen gekennzeichnet: • Bedarfsbestimmung • Analysen • Interventionsplanung • Massnahmen • Evaluation • Nachhaltigkeit

Mit der Checkliste wird so gearbeitet, dass die Arbeitsaufgaben der einzelnen Phasen definiert bzw. formuliert werden. Zur Selbstkontrolle und Kontrolle des aktuellen Stands werden dann die ein zelnen Aufgaben mit „nicht erfüllt“ – „teil weise erfüllt“ – „erfüllt“ gekennzeichnet. In der Bedarfsbestimmung wird fest gelegt, welche Ziele nun mit dem BGM verfolgt werden sollen. In dieser Phase werden der Handlungsbedarf zur Durch führung eines BGM analysiert und der erhoffte Nutzen bzw. die Ziele definiert. Ist das Projekt von der Geschäftslei tung genehmigt, kann man in die zweite Phase gehen – Analysen. Diese sind eine Momentaufnahme und sollen die Probleme und Gefährdungen themati sieren. In dieser Phase werden auch die arbeitsbedingten Gesundheitsbelastun gen genauer untersucht bzw. analysiert. Zumeist werden hier mehrere verschie dene Analyse-Instrumente eingesetzt und kombiniert. Die Interventionsplanung wird dann auf Basis der analysierten Daten erstellt. Interventionen können personen- oder bedingungsbezogen erfolgen. Jedoch hat die Praxis gezeigt, dass nur Mass nahmen, die beide Ansatzpunkte kombi nieren, erfolgreich sind.

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