FITNESS TRIBUNE Nr 111 Archiv aus dem Jahr 2008

Strenflex News

Strenflex, das fehlende Puzzelteilchen in der Primärprävention? Möglichkeiten und Innovationen zur Erhöhung der Wirksamkeit von Methoden der Primärprävention

des Geschlechts, der Ausbildung und der allgemeinen Lebensumstände, bleibt eine gewisse Unschärfe in Bezug auf die Aussagekraft in den wissenschaftlichen Untersuchungen bestehen. These: Regelmässige Bewegung und konstantes Training verbessern den persönlichen Gesundheitszustand des einzelnen Men schen und tragen somit zur Verbesse rung der Volksgesundheit und der wirt schaftlichen Stabilität des Staates bei. Nachweisbare und nachhaltige Erfolge können erzielt werden, wenn die Fak toren Zeit und Motivation in den Bewe gungskonzepten eingehend berücksich tigt sind und mit innovativen Konzepten begleitet werden. „Bevor du redest, unterrichte dich, und bevor du krank wirst, sorge für Gesund heit“ (Altes Testament, Jesus Sirach 18,19) Dieser Präventionsgedanke lässt sich über viele Tausende Jahre zurückver folgen. Erste Nachweise von Methoden, Techniken und Systemen zur Gesun derhaltung sind im asiatischen Kultur kreis zu entdecken. Die Regierungserklärung Bismarcks 1881 gilt als Gründung der deutschen Sozialversicherung, deren Gesetze immer wieder neu definiert und den sich ändernden Anforderungen angepasst wurden. Heutzutage ist in der Bundes republik Deutschland die Prävention als Pflichtleistung der Krankenkassen im Sozialgesetzbuch verankert. Ziel der Prävention ist es, durch gezielte Aktivitäten gesundheitliche Schädi gungen zu verhindern, weniger wahr scheinlich zu machen oder zu verzögern. Die Prävention wird unterteilt in Pri mär- Sekundär- und Tertiärprävention. Primärprävention hat zum Ziel, Krank heiten zu verhindern sowie die Förde rung und den Erhalt der Gesundheit. Die Verhinderung durch Frühdiagnos tik und Frühbehandlung soll das Fort schreiten eines Krankheitsfrühstadiums in der Sekundärprävention verhindern. In der Tertiärprävention soll eine Ver-

„Deutschland wird fit - machen Sie mit!“ Solche und ähnliche Slogans begegnen den Menschen in Deutschland fast täg lich auf Plakaten an der Strasse, in den Printmedien am Kiosk sowie in Radio- und Fernsehsendungen zu Hause. Fort schrittliche Unternehmen implementie ren ein betriebliches Gesundheitsma nagement mit Bewegungsübungen am Arbeitsplatz, und Krankenkassen versu chen mit Bonussystemen ihre Mitglieder zu mehr Bewegung zu motivieren – scheinbar ohne nachweisbare Erfolge. Denn gleichzeitig steigen kontinuier lich die Erkrankungen des Bewegungs apparates, besonders die des Rückens. „Chronisch rezidivierendes Lumbalsyn drom bei myostatischer Insuffizienz“ sowie „muskuläre Dysbalancen“ sind häufig gestellte Diagnosen bei Rücken schmerzpatienten – und nicht nur bei älteren. Immer mehr jugendliche Pati enten konsultieren die verschiedensten Therapeuten wegen Beschwerden des Bewegungsapparates. Problemstellung und These Problemstellung: Nie zuvor in der Geschichte der Menschheit wurde soviel über Bewe gung, Prävention und Gesundheit geforscht und publiziert wie heute. Die dazu notwendigen Faktoren, wie Zeit und Motivation, bleiben oftmals unbe rücksichtigt. Die Herstellung eines ein deutigen adäquaten Kausalzusammen hangs zwischen eingesetzten Methoden und dem Erfolg unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeit, stellt eine besondere Herausforderung dar. Es wird eine Viel zahl von Bewegungskonzepten ange boten, deren Wirksamkeit nicht nach gewiesen ist, oder sie scheitern an der praktischen Umsetzung. Die Verknüpfung von Bewegungskon zepten mit religiösen oder dogmatisch beeinflussten Weltanschauungen enthält ebensoviel Sprengstoff, wie die Ver schmelzung mit überwiegend mone tären Zielsetzungen von Anbietern. Aufgrund der vielfältigen Unterschiede des einzelnen Menschen, sei es wegen genetischer Dispositionen, des Alters,

Thomas Draxler Jahrgang 1963, verheiratet, 2 Kinder Studium der Verwaltungswirtschaft an der Fachhochschule des Bundes in Köln und Dieburg. Abschluss: Dipl. Verwaltungswirt (FH). Studium an der Universität Kassel. Abschluss: Master of public admi nistration. Von 1995 - 2002 hauptberuflich im Gesundheitsmanagement der Deut schen Post. Seit 2002 in der Präventionsabtei lung einer Unfallkasse, Mitarbeit in verschiedenen Gremien, deren Ziel es ist, die Gesundheit und Sicherheit der Menschen am Arbeitsplatz und in unserer Gesellschaft zu verbes sern. Lehrauftrag an der Fachhochschule des Bundesverbandes der Unfallkas sen in Bad Hersfeld. Heilpraktiker seit 1996 und eigene Praxis. Übungsleiter für Prävention und Rehabilitation (DSB). Seit über 20 Jahren aktives Training in verschiedenen Kampfkünsten mit Trainingsaufenthalten in Japan und Indien. 1. Dan Tea Kwon Do, 4. Dan ESDO, mehrmaliger Deutscher und Europameister im ESDO. Yogalehrer seit 1991. Seit 2003 Bundestrainer für Yoga in der IHSDO (International Health and Selfdefense Organisation). Träger des int. anerkannten

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