FITNESS TRIBUNE Nr 111 Archiv aus dem Jahr 2008
Medical Wellness
Fitness-, die gleichzeitig auch Gesund heitscenter sind. Das Gleiche gilt für die Arterienverkal kung. Über 40 wird jeder zweite und über 60 so gut wie jeder Bundesbürger von verstopften Arterien geplagt. Die Folgen sind Schmerzen in den Bei nen. Mit zunehmendem Alter werden die Spazier- oder Besorgungsgänge immer kürzer. Stichwort „Schaufenster krankheit“. Es ist keine Frage, ob man diese bekommt oder nicht; es ist viel mehr eine Frage der Lebenserwartung. Und die wird von Jahr zu Jahr höher! Das Ergebnis der Arterienverkalkung sind übrigens Herzinfarkt und Schlag anfall. Mit 54% aller Todesursachen ungekrönte Nummer 1 in der Statistik und eklatantes Beispiel dafür, dass es mit den Gesundheitsdienstleistungen in unserer Gesellschaft doch nicht so weit her sein kann. Dabei lässt sich die Arte rienverkalkung gerade im Fitnesscenter hervorragend in den Griff bekommen. Stichwort: „Medical Wellness“ Genauso ist es mit den schwachen Venen! Was mit schwachem Bindegewebe oder Cellulite beginnt, führt zu Besenreisern, gefolgt von Krampfadern, Thrombo sen und den sogenannten „postthrom botischen Syndromen“ in Form von
geschwollenen Füssen und Beinen. Wer bis vor ein paar Jahrzehnten, als noch nicht jeden Tag Fleisch mit seinen Hor monen auf den Tisch kam, erst mit 30 sein Ticket für diesen Krankheitsver lauf gezogen hat, passte mit 60 oder 65 in keinen Schuh mehr und ist durch schnittsaltergemäss mit 68 verstorben. Was ist aber mit uns, die wir jetzt 30, 40 oder 50 Jahre alt sind, die Cellulite oder schwaches Bindegewebe schon mit 20 hatten, aber gut und gerne über 90 werden? Wer es sich leisten kann, wird das letzte Drittel seines Lebens in Dau erkompressionsstrumpfhosen verbrin gen und sich die kurzen Spaziergänge in Spezialschuhwerk vom Orthopädietech niker dahinschleppen. In den Spiegel gucken wir dann lieber nicht mehr. Hier ist schon längst eine Krankheits Lawine losgetreten, wie die Bonner Venenstudie der Deutschen Phlebolo gischen Gesellschaft 2004 erschreckend deutlich gezeigt hat. Sage und schreibe 90% aller Erwachsenen haben diese schwachen Venen! Über 60 findet man kaum noch einen Gesunden! Wer bis hierhin gelesen hat, wird mit dem Wort „Gesundheit“ künftig nicht mehr undifferenziert um sich herum schmeissen. Wer das tut, disqualifiziert
sich selbst und verzichtet darauf vom „6. Kondratieff“ und von den Chancen des neuen Megabusiness nachhaltig zu profitieren. Denn was ist schon eine angebliche Gesundheitsdienstleistung, die die eigentlichen Probleme – die hohe Prävalenz der Volkskrankheiten – noch nicht einmal ansatzweise the matisiert? Die Fitnesscenter sind wie kein anderes Marktsegment in Poleposition und haben eine gute Gelegenheit, den Gesundheitsanspruch aufzugreifen oder es zu unterlassen. Unter dem Stichwort ‚medical Wellness’ kennt die Branche längst bewährte Konzepte und Metho den, mit denen man auch Cellulite, schwaches Bindegewebe und schwache Venen ebenso in den Griff bekommt wie Arterienverkalkung oder Übergewicht. Und höchst profitable dazu. Einzig: Es sind noch viel zu wenige, die das Kon zept von Medical Wellness auch tat sächlich umsetzen, als dass die gesamte Branche sich rühmen dürfte, im Bereich der Abwehr der grossen Volkskrank heiten und deren erschreckenden Folgen aktiv zu sein. Wer nicht bald aktiv wird, überlässt eine darbende Bevölkerung sich selbst und die gesunden Geschäfte anderen.
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