FITNESS TRIBUNE Nr. 104 - 2006

BMS News

Biomechanische Stimulation, kurz BMS. Die Realität. Der Ursprung. Die Physiologie. In einer mehrteiligen Serie erfahren Sie mehr über die Original-Stimulation. Facts über die Biomechanische Stimulation

Ulrich Hänsenberger (links im Bild), geboren 29. September 1964 Fitnesscenterbetreiber seit 1982 Seit 13 Jahren Schulleiter für med. Massagen, MTT, Ausbilder für Fit nessinstruktoren Verfasser mehrerer Lehrbücher Betreiber des ersten Nazarov Instituts und Schulungscenters in der Schweiz Geboren ist der Erfinder der Biome chanischen Stimulation, Prof. Dr. habil. V. Nazarov (rechts im Bild), am 31. Januar 1936 in Weissrussland. 1954–1959: Hochschulausbildung in Anatomie und Physiologie des Men schen 1960: Meister des Sports der UdSSR im Geräteturnen 1962–1982: Hochschullehrer, Dozent und Professor der Technischen Uni versität in Riga 1968: Kandidat der Wissenschaften (entspricht der Promotion) 1974: Doktor der Wissenschaften (Habilitation) 1976–1986: Professor der Technischen Universität in Riga 1976–1992: Vorsitzender des Wissen schaftlichen Rates für Biomechanik an der Akademie der Wissenschaften der UdSSR 1982–1994: Leiter des Lehrstuhls für Biomechanik, der Akademie in Minsk (für Biomechanik der grösste Lehrstuhl der Sowjetunion) Seit der Fertigstellung seines Werkes zur neuen Biomechanik, beschäftigte sich Prof. Nazarov mit Forschungen zur Muskel-Vibration. 1976/77 ent standen erste experimentelle Geräte zur Muskeldehnung. Danach unterlag die Methode über 20 Jahre strengster Geheimhaltung. Erst durch die poli tische Wende war es möglich, die sagenhaften Erkenntnisse auch in unsere Breitengrade weiterzuvermit teln. Nächste Schulung in der original Nazarov Stimulation (BMS) April 2007 Info: www.nazarov-institut.ch Biographie des Vaters der Biomechanischen Stimulation

Teil 3

Der Unterschied von Kraftmaschinen und BMS-Geräten

Die angeblich repräsentativen Studien mit BMS-Geräten sind oft nur Marke ting. Was taugen die diversen, zum Teil fragwürdigen Studien, die vor allem mit vibrierenden Platten gemacht wurden? Hier muss zunächst einmal erwähnt wer den, dass viele dieser so genannten sta tistischen „Weisheiten“ unter komplett falschen Gesichtspunkten gemacht und wichtige Grundsätze ausser Acht gelas sen wurden. Praktisch alle Übungen, die in den Statistiken zum Vergleich heran gezogen wurden, sind fraglicher Natur und bewegen sich in einem Feld, in dem der Anwender als Versuchskaninchen dient. Mehr dazu aber später. Vieles, was hier nach umfassender Intel ligenz klingt, ist oftmals nichts anderes als marketingstrategische Augenwi scherei – frei nach dem Motto „Glaube nur den Statistiken, die du selbst gefälscht hast“. Es kann nie sein, dass ein 10 Minuten dauerndes Kurztraining auf einer vibrierenden Plattform ein umfangreiches Krafttraining ersetzt. Es kann bestenfalls ein umfangreiches Training optimieren, und dies nur unter der Voraussetzung, dass die angewen deten Übungen wenigsten halbwegs „gesund“ sind. Kürzlich erst musste ich mit Entsetzen feststellen, dass auf einer Trainingsanleitung, von 36 Übungen mehr als die Hälfte unter die Vorstufe fahrlässiger Körperverletzung einzuord nen sind! Die meisten Übungen könnten durch risikolose Übungen, die denselben Effekt haben, ersetzt werden. Aber es scheint, dass die Geräteverkäufer mehr am Profit, als an einer gesunden Anwen dung ihrer Derivate interessiert sind. Aber solche Hinweise wurden bis jetzt nur mit einem Schulterzucken quittiert. Das heisst für mich, dass marktstrate gisch möglichst viele Übungen aufge zeigt werden, egal ob sie nützlich oder gar schädlicher Natur sind.

Vergleichen wir einmal ein herkömm liches Krafttrainingsgerät mit einer Vibrationsplatte. Beim Krafttrainings gerät sind sämtliche Auflagen und Pol sterungen so leicht einzustellen, dass sich auch das grösste Antitalent prak tisch keine Schäden wegen unsachge mässer Nutzung mehr zuziehen kann. Ihr Einsatzgebiet ist klar auf gewisse Muskelgruppen begrenzt. Ganz anders sieht dies jedoch bei einer Vibrations platte aus. Sie lädt direkt zu falschen Anwendungen ein. Wenn die Anwen dungen der Geräte so professionell wie (teilweise) ihr Design wären, könnte man mit den Geräten ebenfalls nachhal tige, recht gute Resultate erzielen. Man könnte auf lange Sicht Schäden verhin dern, welche der ganzen Vibrations bewegung irgendwann ein schlechtes Image verleihen könnten. BMS-Geräte sollten nicht unbetreut benutzt werden. Klar erwiesen ist hingegen, dass der Mensch nur durch die Muskeltätigkeit existieren kann und ein regelmässiges Krafttraining (2-3x wöchentlich) im Fitnesscenter unerlässlich ist. Laut den Vibrationsplatten Vertreibern, wäre aber ein Fitnesscenter nur noch etwas für Leute, die zuviel Zeit haben oder unwissend sind. Der passende Vergleich wäre ein fünf Sterne Hotel, das mit ten im Speisesaal einen Schnellimbiss eröffnet… Es sollte auch nicht versucht werden, die biomechanische Stimula tion der klassischen Körperkultur entge genzustellen. Die Wirkung geht von der Peripherie auf das Körperzentrum und im umgekehrten Fall, wird vom Körper zentrum her auf die peripheren Struk turen eingewirkt. In bestimmten Fällen ist sicherlich dem einen oder anderen der Vorrang einzuräumen.

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Fitness Tribune 104

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