FITNESS TRIBUNE Nr. 104 - 2006

Editorial

Wir alle schreiben Fitness-Geschichte!

Heute möchte ich Sie zu Beginn meines Editorials einladen, zwei Szenarien vor ihrem inneren Auge ablaufen zu las sen. Die meisten von uns haben genug Medienerfahrung, um sich die nachfol genden Szenen vorstellen zu können: 1. Szenarium 1. Szene: Ein Arzt betrachtet die Rönt genbilder eines 75-Jährigen und lehnt auf Grund der schwachen Knochen sowie der schlechten Gesamtverfas sung des Patienten eine Hüftoperation ab. 2. Szene: Der 75-Jährige wird im Roll stuhl in ein Pflegeheim gebracht. 3. Szene: Eine Pflegerin verabreicht dem alten Herrn Medikamente, um ihn ruhig zu stellen und seine Schmerzen zu lindern. Lebensqualität des alten Herrn: Tendenz gegen Null – jahre langes Warten auf den Tod mit einer immer stärker eingeschränkten Bewe gungsfreiheit. 4. Szene: Berechnung der Pflegekosten für den alten Herrn im Sozialamt: Pro Monat 3.500,- € Heimkosten, zuzüg lich ca. 200,- € für Medikamente und 100,- € für Arztbesuche. Dauer der Kosten: Ca. 10 Jahre, summa summa rum 456.000,- € , zu erbringen von der Solidargemeinschaft der Steuerzahler und Krankenversicherten. 2. Szenarium 1. Szene: Der Arzt verordnet seinem 75 jährigen Patienten nach Prüfung der Röntgenbilder ein gezieltes Krafttrai ning über 6 Monate in einem Fitness club. 2. Szene: Nach erfolgter Hüftoperation, die auf Grund des Trainings jetzt möglich geworden ist, kehrt der alte Herr in seine Wohnung zurück. 3. Szene: Er erledigt den Haushalt, geht seinen Hobbys nach, trifft sich mit Freunden im Fitnessclub, das er jetzt weiter regelmässig besucht um sein Leben weiterhin geniessen zu können, und plant eine gemeinsame Reise. 4. Szene: Berechnung der Kosten: Kosten für die Hüftoperation 12.000,- € , monatliche Aufwendungen für Medi kamente und Arztbesuche 50,- € . Kosten für die Allgemeinheit, gerech net auf 10 Jahre: 18.000,- € . Für welche Lösung würden Sie sich ent scheiden? Die Antwort ist wohl eindeu tig: für Szenarium 2.

Zugegeben, so simpel und problem los spielt sich das Leben in vielen Fäl len nicht ab. Aber das Absurde von Szenarium 1 ist seit Jahrzehnten lei der Realität. Während Politiker und so genannte Gesundheitsexperten mit hanebüchenen Argumenten versuchen ein völlig marodes Gesundheitswesen zu reformieren, Milliarden in ein deso lates Pflegesystem mit eingebauten Bewegungshindernissen stecken und die Konsequenzen aus den demosko pischen Veränderungen einer sehr alt werdenden Gesellschaft schlichtweg nicht sehen wollen, hat sich eine Deut sche Firma mit Schweizer Beteiligung in Japan ein gigantisches Marktsegment erobert: den Fitness- und Gesundheits markt für Senioren (siehe Interview ab Seite 24). Die Firma Proxomed hat in Japan, in Zusammenarbeit mit führenden Wis senschaftlern, zweifelsfrei nachgewiesen, dass ein gezieltes Krafttraining gerade bei Hochaltrigen zu aussergewöhnlich positiven, die Lebensqualität entschei dend verbessernden Ergebnissen führt. Viele dokumentierte Trainingsergeb nisse (eine kostenlose CD kann bei der Firma Proxomed angefordert werden) erinnern nahezu an biblische Wunder taten, wenn z.B. Menschen den Roll stuhl wieder verlassen können (siehe Seite 30, Kasten), Gehstrecken wieder in zehnfach schnellerem Tempo bewäl tigen können und anstatt hilflos in Pfle geheimen dahin zu vegetieren, sogar anderen Hilfe leisten können – und das wohl gemerkt im Alter von über 80 oder sogar 90 Jahren. Der Erfolg dieses Systems, für das der Firma Proxomed mit ihren Compass-Geräten und dem Power-Gym Studiokonzept der absolut verdiente Award zum Unternehmen des Jahrzehnts (siehe auch Bericht Seite 50) verliehen wird, hat in Japan bereits zur Einrichtung von über 1600 Studios in nur „5 Jahren“ geführt, und monatlich kommen 10 bis 20 Neugründungen hinzu. Die Ergebnisse der Studien wer den für die gesamte Fitness-Branche von ausserordentlicher Bedeutung sein, denn mit diesem Konzept ist der Nach weis gelungen, dass unsere Branche sich ungleich viel besser als Gesund heitsdienstleister eignet, als viele der etablierten so genannten medizinischen Einrichtungen. Man muss sich die Bedeutung dieser Studien und der Ergebnisse wirklich plastisch vor Augen führen, um zu ver stehen, welchen Einfluss ein gezieltes

Jean-Pierre L. Schupp Jahrgang 1954 - trainiert seit über 36 Jahren Krafttraining und Kampf sport. Dipl. Kaufmann und Fitness experte. Ehemaliger Karate- und Kickbox-Champion (mit 26 Jahren bereits Träger des 5. Dan). War Stu diobesitzer, Fitnessgerätekonstruk teur. Besitzer einiger Handelsgesell schaften. Verheiratet, 3 Kinder und beken nender Christ. Überzeugter Nicht raucher und seit 1998 Vegetarier. Unternehmer, Journalist und seit 1992 Mitglied des Fachpresse Ver bandes. Seit 1988 Herausgeber und Verleger des auflagestärksten Fach magazins im deutschsprachigen Europa: FITNESS TRIBUNE. Seit 2002 gibt es zudem aus dem Ver lagshaus Top Ten Media, gegründet 1979, das neue Lifestyle Magazin „Strenflex FITNESS Sport”. In seinen Publikationen kritisierte er oft, dass die Fitnessbranche keine Sportart hat, die sie einem breiten Publikum verständlich macht und den wichtigen Sinn des Präventi onsgedankens für einen gesunden, aktiven Körper in jedem Lebensalter umsetzt. In der FT 72, lancierte er öffentlich seine Idee für einen neuen Fitnesstest sowie Breitensport: STRENFLEX. Er übergab alle Rechte der STRENFLEX Sport organisation und arbeitet seither ehrenamtlich für diesen Sport. Als Erfinder und praktizierendes Vorbild nimmt er in seiner STRENFLEX Alterskategorie aktiv an Wettkämp fen teil und hofft, dass viele Studio besitzer, Trainer und Fitnesscenter MitgliederInnen sowie alle Sportbe geisterten seinem Beispiel folgen. Im 2004 wurde er in seiner Altersklasse und Gewichtskategorie 100kg+ Schweizer STRENFLEX Meister, World-Cup-Sieger und Weltmeister. Träger des STRENFLEX Fitness Sportabzeichens SILBER.

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Fitness Tribune 104

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